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EM-Gold! Deutschlands Juniorinnen entzaubern Weltmeister Spanien

EM-Gold! Deutschlands Juniorinnen entzaubern Weltmeister Spanien

Die zweite Halbzeit war schon im gesamten Turnierverlauf die bessere und das sollten Deutschlands Handballerinnen auch im Endspiel der U19-Europameisterschaft beweisen. Zur Pause noch mit vier Toren hinten, gewann das Team von Christopher Nordmeyer am Ende mit 34:27 (13:17).

Beide Teams schenkten sich nichts, Spanien erwischte aber vor allem angeführt von Belen Rodriguez die bessere Anfangsphase. Die Rückraumspielerin, die schon im Turnierverlauf dreimal als Player of the match geehrt wurde, erzielte die ersten beiden Treffer der Partie.

Deutschland benötige ein wenig Anlaufzeit, war aber dann spätestens mit dem Siebenmeter von Jana Walther zum 3:3 (6.) im Spiel angekommen. Die Leipzigerin warf den Strafwurf, weil Stammschützin und DHB-Toptorjägerin Chiara Rohr gerade ihre erste Zeitstrafe absitzen musste.

Die ungarischen Schiedsrichterinnen wollten die Härte aus dem Spiel nehmen, das ermöglichte am Ende auch Treffer über Durchbrüche an den Kreis. Bei Spanien prägte auch Rosane Serrano das Spiel, Deutschlands Spiel lebte von den Aktionen bei Ruslana Litvinov und Lara Däuble. Christopher Nordmeyer nahm nach vierzehn Minuten angesichts eines Zwei-Tore-Rückstands (7:9) seine erste Aussie.

Spanien nutzt seine Waffen effektiv

Wie schon in den vorhandenen Partien wurde im block getauscht und die Rückraumreihe mit Emma Niemann, Hanna Gutzeit, Marleen Kern und auch Kreisläuferin Aylin Bornhardt waren sofort da und setzte auch defensiv Akzente.

Den durchaus möglichen Ausgleich gab es nicht, stattdessen zeigte nun Spanien seine Final-Erfahrung als Sieger der U17-B-EM und U18-Weltmeisterschaft und zog auf vier Tore (13:17) weg. Unter anderem konnte Goundo Gassama Cissokho einen Siebenmeter von Chiara Rohr wegnehmen und vor allem Belen Rodriguez mit sieben Treffern hatte man nicht unter Kontrolle bekommen.

Nordmeyers Taktikkniff gegen Rodriguez wirkt

Nach dem Wiederanpfiff kämpfte sich Deutschland wieder zurück. Dabei zeigte man sich auch konsequenter nun in den Überzahlsituationen und kam so auf zwei Tore (18:20) wieder heran. Spanien suchte das Spiel über den Kreis, konnte sich so immer wieder Siebenmeterchancen erkämpfen, indem Fonkeng auch ihren Körper nutzte, um ihre Gegenspielerinnen in den Torraum zu schieben.

Ruslana Litvinov zeigte ihre Abwehrqualitäten, sollte vor allem nun Belen Rodriguez in einer spanischen 5:1-Abwehrvariante auch ein wenig aus dem Spiel nehmen, wenn die auf die Halbposition und nicht auf der Mitte agierte. Spanien musste sich auf diesen Taktikkniff von Christopher Nordmeyer einstellen, nahm beim 22:23 (44.) ebenfalls die zweite Auszeit.

Deutschland dreht Match zehn Minuten vor dem Ende

Deutschland fehlten ein wenig die Impulse von außen, zudem setzte Goundo Gassama Cissokho im Tor wie schon im Halbfinale gegen Österreich wichtige Akzente. Aber Deutschland ließ sich davon nicht schocken, wie schon gegen Dänemark zeigte Litvinov einen wichtigen Steal und konterte zum 25:24 und wenig später konnte Tucholke dann Bornhardt zum Ausgleich bedienen. Dreizehn Minuten vor dem Ende war wieder alles offen.

Spanien setzte nun auf das Spiel mit der siebten Feldspielerin mit zwei Kreisläuferinnen und setzte dabei auch auf den Torwartwechsel zur athletischeren Udane Bernabe. Deutschlands Deckung aber stand kompakt, die zweite Zeitstrafe gegen Diallo mussten die Ibererinnen beim 27:26 (51.) mit dem ersten Rückstand bezahlen. Im deutschen Tor lief Lindemann zur Hochform auf und vorne legten Tucholke  und Rohr erfolgreich nach. Spanien musste beim 29:26 (55.) seine letzte Auszeit nehmen.

Fokus halten bis zum Ende

Die Verantwortung bei Spanien musste nun Belen Rodriguez, die bis zum neunten Tor noch fehlerlos war, dann aber zum zweiten Mal verzog. Auf der Gegenseite konnte sich Litvinov erfolgreich durchtanken und die Zeit lief für das deutsche Team. Nachdem Fonkeng an Lindemann scheiterte, öffnete Spanien seine Deckung, das gab Raum für Bornhardt zum 31:26 (57.).

Neunzig Sekunden vor dem Ende nahm Christopher Nordmeyer die letzte Auszeit, forderte nochmal Bewegung ohne Ball ein, um sich die Goldmedaille nicht durch Leichtsinnigkeiten entreißen zu lassen, doch spätestens als sich Tucholke mit ihrem achten Tor zum 33:27 duchtankte und Lindemann mit Parade Nummer 11 zur Stelle war, gab es keinen Zweifel mehr.

Spanien – Deutschland 27:34 (17:13)

Spanien: Gassama Cissokho (10 P.), Bernabe Cobos (2 P.); Ros Quesada, Fonkeng Mfotiog 2, Arruabarrena Gaztanapi, Rodriguez Sarasola 3, Julve Benages, Rodriguez Lario 9/1, Jallow Diallo 3, Catala Molla 2, Rodriguez Magallon, Bomaba Santos 1, Serrano Ortega 6/5, Lluch Rico, Bquedano Mezquiriz 1, Palanques Martorell

Deutschland: Lindemann (13 P.), Muth; Gutzeit, Walther 4/3, Mittag, Rohr 2, Litvinov 2, Glimm, Däuble 6, Mertens 1, Bornhardt 9, Kern, Müller, Niemann 1, Klocke 1, Tucholke 8

Zuschauer: 1500 (Bemax Arena, Podgorica)
Schiedsrichterinnen: Zsofia Marton / Rita Dane (HUN)
Siebenmeter: 6/7 ; 3/4
Strafminuten: 10 / 4

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